Memory Clinic Köln Jülich

Die Memory Clinic Köln Jülich ist eine Initiative der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Uniklinik Köln in Zusammenarbeit mit dem Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-3) des Forschungszentrums Jülich (FZJ) sowie dem Zentrum für Gedächtnisstörungen an der Uniklinik Köln.

Mit Hilfe modernster Diagnostik und unter Berücksichtigung der aktuellen Behandlungsstandards gewährleisten wir eine Versorgung von Patienten mit Demenzerkrankungen nach dem neuesten wissenschaftlichen Stand.

Aufgrund der interdisziplinären und multiprofessionellen Zusammenarbeit erhoffen wir uns ein besseres Verständnis der Demenzerkrankungen wie z.B. dem Morbus Alzheimer. Dies wird durch eine enge wissenschaftliche Begleitung der Memory Clinic gewährleistet.

Univ.-Prof. Dr.--Onur-Özgür
Univ.-Prof. Dr. Özgür Onur

Leiter der Memory Clinic Köln Jülich

Terminvergabe und Kontakt
telephone icon +49 221 478-4015
Ziele

Mit dem demographischen Wandel und dem damit einhergehenden Anstieg altersbedingter Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung stehen Demenzerkrankungen im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Weltweit werden enorme Anstrengungen unternommen, Diagnostik und Therapie der Demenzerkrankungen zu optimieren, da die bisherigen Möglichkeiten als unzureichend eingeschätzt werden.

Es ist unser großes Anliegen, klinische Versorgung und Wissenschaft zu diesem Thema enger zu verzahnen. Auf der einen Seite besitzt das Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-3) des Forschungszentrums Jülich exzellente apparative und räumliche Voraussetzungen und eine international ausgewiesene wissenschaftliche Expertise für die Umsetzung herausragender Forschungsvorhaben. Besonders hervorzuheben ist hier die Möglichkeit der MRT-PET-Hybrid-Bildgebung des Gehirns. Auf der anderen Seite wird in der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Uniklinik Köln seit Jahrzehnten ambulant und stationär eine große Anzahl von Patienten mit Verdacht auf oder manifesten dementiellen Erkrankungen behandelt, so dass ein fundierter klinischer Erfahrungsschatz im Umgang mit dieser Erkrankung und den Betroffenen selbst vorliegt.

Ziel ist es daher, durch eine enge Kooperation zwischen dem Forschungszentrum Jülich und der Uniklinik Köln die Versorgung von Patienten in Diagnostik und Therapie zu verbessern und die Forschung auf dem Gebiet der Demenzerkrankungen voran zu bringen.

Vorteile für Patienten ergeben sich durch einen Zugang zu innovativen und exzellenten Untersuchungsgeräten, einer kompletten Diagnostik im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes in der Uniklinik Köln und durch die Versorgung durch im Feld der Demenzerkrankungen ausgewiesenen Ärzten und Neuropsychologen.

Diagnostik

Um einen reibungslosen Ablauf mit möglichst geringen Wartezeiten zu gewährleisten, sind die Untersuchungen auf mehrere Termine verteilt.

1. Termin

Der erste Termin findet montags oder dienstags in der Gedächtnissprechstunde der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Uniklinik Köln statt. An diesem Termin wird durch einen Arzt die Anamnese erhoben, geprüft welche Untersuchungen bereits veranlasst wurden und welche weiteren Untersuchungen sinnvoll und noch notwendig sind. Des Weiteren findet durch unsere Neuropsychologen eine ausführliche neuropsychologische Testung statt, die je nach Fragestellung etwa 2-3 Stunden dauert. Am Ende dieses Termins wird festgelegt, welche weiteren Schritte folgen. Es ist hilfreich, wenn der Patient zu diesem Termin Vorbefunde, bereits durchgeführte Aufnahmen vom Kopf (CT, MRT) und - falls benötigt - die Brille und das Hörgerät mitbringt.

2. Termin

Der zweite Termin findet in Abhängigkeit von den Ergebnissen des ersten Termins statt. In der Regel kommt es zu einem kurzen stationären Aufenthalt in der Neurologie. Am Aufnahmetag erfolgt eine erneute ärztliche Untersuchung, am Folgetag wird morgens erst Blut für eine ausführliche Blutuntersuchung entnommen. Im Anschluss wird der Patient mit einem Krankentransport ins Forschungszentrum Jülich gefahren. Es entstehen dabei für den Patienten keine zusätzlichen Kosten. Im Forschungszentrum Jülich finden mehrere Untersuchungen im MRT (Magnetresonanztomographie, Kernspintomographie) in einer Feldstärke von 3 Tesla statt. Neben den Routine-Untersuchungen führen wir in dieser Phase auch Untersuchungen nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen durch, welche bisher noch keinen Einzug in die klinische Routine gefunden haben.

Je nach klinischer Fragstellung und bei Einwilligung des Patienten kann diese Untersuchung optional ergänzt werden durch eine PET-Messung (Positronenemissionstomographie). Bei dieser Untersuchung wird dem Patienten radioaktives Material verabreicht, welches sich im Gehirn anreichert und so Aussagen über die Funktionen des Gehirns erlaubt. Nach Rückkehr in die Uniklinik Köln erfolgt dort die Entnahme von Nervenwasser (Liquor) zur Analyse von speziellen Demenzmarkern. Am dritten Tag folgen noch Abschlussuntersuchungen und - sofern nicht aus anderen medizinischen Gründen noch weitere Untersuchungen notwendig sind - die Entlassung.

3. Termin

Der dritte Termin findet ambulant erneut im Rahmen der Gedächtnissprechstunde in Köln statt. An diesem Termin bespricht ein Arzt mit dem Patienten und seinen Angehörigen die Ergebnisse der Untersuchungen und die weitere Behandlung. Neben einer medikamentösen Therapie bietet sich von Fall zu Fall die Möglichkeit zur Teilnahme an Interventionsstudien, in denen z.B. mittels Gedächtnistraining, körperlicher Aktivität und/ oder transkranieller Magnetstimulation positive Effekte auf die Gedächtnisleistung zu erzielen sind.

Zu Vereinbarung des ersten Termins bitten wir um telefonische Kontaktaufnahme unter
Telefon +49 221 478-32888.

Forschung

Es ist unser großes Anliegen, klinische Forschung im Feld der Demenzerkrankungen auf hohem internationalen Niveau fortzuführen. Das Institut für Neurowissenschaften und Medizin des Forschungszentrums Jülich bietet exzellente, z.T. einzigartige, apparative und räumliche Voraussetzungen. So stehen u.a. MRT-Geräte (3T, 4T), ein PET-Gerät sowie MRT-PET-Hybridgeräte (3T, 9.4T) zum Einsatz zur Verfügung. Hochleistungsrechner bieten die Möglichkeit, eine Vielzahl von hochkomplexen Analysen parallel und in kurzer Zeit durchzuführen.

In der Arbeitsgruppe Kognitive Neurowissenschaften (INM-3) befindet sich eine international ausgewiesene wissenschaftliche Expertise für die Umsetzung herausragender Forschungsvorhaben.

Die Teilnahme an den Studien erfolgt freiwillig und nur nach vorheriger Aufklärung und Einwilligung der Patienten.

Das Team

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

Qumars Behfar, E-Mail qumars.behfar@uk-koeln.de
Ronja Fassbender, E-Mail ronja.fassbender@uk-koeln.de
Hannes Gramespacher, E-Mail hannes.gramespacher@uk-koeln.de
Dr. Nils Richter, E-Mail nils.richter@uk-koeln.de