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23.08.2018 Neurologie

Multiple Sklerose Spezialambulanz rezertifiziert

Auszeichnung des Bundesverbandes der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft

Übergabe der Zertifizierungsurkunde der DMSG (v.l.n.r.): Prof. Dr. Michael Schroeter, Priv.-Doz. Dr. Clemens Warnke, Dr. Sabine Schipper (DMSG), Priv.-Doz. Dr. Dr. Adele Rüger und Ani Göncü. Foto: Uniklinik Köln
Übergabe der Zertifizierungsurkunde der DMSG (v.l.n.r.): Prof. Dr. Michael Schroeter, Priv.-Doz. Dr. Clemens Warnke, Dr. Sabine Schipper (DMSG), Priv.-Doz. Dr. Dr. Adele Rüger und Ani Göncü. Foto: Uniklinik Köln

Die Multiple Sklerose Spezialambulanz der Klinik und Poliklinik für Neurologie wurde vom Bundesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG e.V.) als „DMSG-ausgezeichnetes MS-Schwerpunktzentrum“ rezertifiziert. Die Geschäftsführerin des DMSG-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen, Dr. Sabine Schipper, übergab die Auszeichnung am 22.08.2018 an das Behandlungsteam der Uniklinik Köln. 

Ausgezeichnet wurde das besondere Engagement und die besondere Expertise in der Versorgung von Patienten mit Multipler Sklerose (MS). Neben bestimmten Anforderungen an die Diagnostik und Behandlung, zählen auch regelmäßige Fortbildungen und Schulungen, sowie Informationsveranstaltungen und Forschungskooperationen zu den Qualitätsrichtlinien und Vergabekriterien für die Auszeichnung.

Die Multiple Sklerose Spezialambulanz arbeitet ergänzend zur Versorgung bei den niedergelassenen neurologischen Kollegen. Insbesondere berät die Ambulanz ausführlich in der Situation der Erstdiagnose, sowie beim Beginn und der Umstellung der krankheitsverändernden Dauertherapie und bietet die Behandlung mit allen modernen Therapeutika an.

Die Patienten werden durch die speziell ausgebildete MS-Schwester, Ani Göncü, in der Anwendung der selbst zu spritzenden Medikamente geschult. Frau Göncü berät nicht nur umfassend zu allen Fragen rund um MS, sie hat auch stets ein offenes Ohr für die Patienten und ihren Alltag mit der Erkrankung.

„Die Beratung ist uns besonders wichtig: Nur ein gut informierter Patient kann zusammen mit dem Arzt die richtige Wahl unter den vielen heute zur Verfügung stehenden Therapieoptionen treffen“, sagt Priv.-Doz. Dr. Warnke, Oberarzt der Klinik für Neurologie, der zusammen mit seinen oberärztlichen Kollegen Priv.-Doz. Dr. Dr. Maria Rüger und Prof. Dr. Michael Schroeter die Multiple Sklerose Spezialambulanz leitet.

„Gerade in der Situation der Erstdiagnose begegnen wir vielen Ängsten und Vorurteilen rund um die Diagnose MS. Dabei können heute die meisten Pateinten ein selbstbestimmtes und kaum eingeschränktes Leben führen“, ergänzt Prof. Schroeter, Leitender Oberarzt der Klinik. „Hier ist eine ausführliche und Mut machende Beratung besonders wichtig.“

Mehr als 200.000 Menschen in Deutschland sind nach Zahlen des Bundesversicherungsamtes an Multipler Sklerose erkrankt. Besonders betroffen sind Frauen zwischen dem zwanzigsten und vierzigsten Lebensjahr. Die Erkrankung verläuft chronisch. Zugrunde liegt eine durch das eigene Immunsystem verursachte Entzündung von Teilen des Gehirns und des Rückenmarks, in deren Folge es zu unterschiedlich ausgeprägten vorübergehenden oder bleibenden Symptomen kommt. Diese können von Empfindungsstörungen oder Lähmungen bis hin zu Sehstörungen reichen. Entsprechend wird die MS auch als die „Krankheit mit den tausend Gesichtern“ bezeichnet.

Dabei ist die MS hinsichtlich des Verlaufs und der Beschwerden von Patient zu Patient sehr variabel, was die Behandlung schwierig macht. Es stehen eine Vielzahl hochwirksamer Medikamente zur Verfügung, deren früher und konsequenter Einsatz in den allermeisten Fällen die Erkrankungsaktivität wirksam unterdrücken kann. Allerdings bergen einige dieser zum Teil auch schwerwiegende Nebenwirkungsrisiken, so dass eine ebenso konsequente   Überwachung dieser Therapien durch erfahrene Ärzte notwendig ist.